Klassifizierung
Wissenschaftlicher Name Alnus incana
Familie Birkengewächse (Betulaceae)
Verwendung Bienennährgehölz, Bodenverbesserer, Böschungsbefestigung, Bodenfestiger auf Halden, Feldgehölz, Freie Landschaft, Hangbefestigung, Lärmschutzgehölz, Öffentliches Grün, Parkpflanzung, Pionierbesiedler, Pioniergehölz auf Deponien und Abraumhalden, Stadtgebiet, Straßenraum, Uferbefestigung, Vogelschutzgehölz, Vorwaldbaumart.
Das Holz ist im frischen Zustand orangerot. Es wird ähnlich wie das Holz der Schwarzerle genutzt, ist aber nicht so beständig und hat nicht so gute Eigenschaften. Es wird unter anderem für Drechsel- und Schnitzarbeiten, für die Herstellung von Spielsachen und für Schuhleisten genutzt.
Ortsbestimmung
Herkunft Die Grauerle ist eine heimische Baumart, die als nicht gefährdet gilt.
Verbreitung Besonders in Mitteleuropa und Nordeuropa ist sie häufig anzutreffen. Östlich reicht sie bis zum Kaukasus. Im Süden tritt sie seltener auf, im Mittelmeergebiet fehlt sie zur Gänze.
Sie ist in der kollinen und montanen Vegetationsstufe am häufigsten.
Sie erreicht Höhenlagen bis etwa 1600 m Höhe in den Alpen, in den Zentralalpen sogar bis 2000 m.
Standort Die Grauerle mag es sonnig bis leicht schattig.
Sie bevorzugt sandig-lehmig bis lehmige Böden. Sie mag es nährstoff- und basenreich; aber auch kalkhaltige Böden werden besiedelt. Sie gilt als bodenverbessernd durch ihre Wurzelknöllchen, mit denen sie Stickstoff sammelt. Aus diesem Grund kann sie auch auf armen Standorten gedeihen.
Die Bodenfeuchte darf leicht trocken bis feucht sein. Sie meidet im Gegensatz zur Schwarzerle Staunässe, verträgt aber zeitweilige Überschwemmungen. In der Jugend ist sie dürreempfindlich.
Die Bodengründigkeit ist mittel- bis tiefgründig, der ph-Wert liegt zwischen 5,5 bis 8,0.
Sie kommt in kalten bis mäßig warmen Lagen vor, ist sehr frosthart, anspruchslos und anpassungsfähig.
Die Grauerle ist die Charakterart des Hartholzauwaldes. Des weiteren begleitet sie Bäche und Flüsse. Aber auch in Bergwäldern und entlang von Lawinenzügen findet man sie.
Erscheinungsbild
Höhe Die Grauerle wird 6 - 20 (25) m hoch.
Krone Die Krone ist kegel- oder säulenförmig und oben etwas zugespitzt.
Stamm Der Stammdurchmesser kann bis zu 40 cm betragen.
Auch kommt sie, auf den Stock gesetzt, als ein am Grunde mehrstämmiger, großer Strauch vor. Zudem verjüngt sie sich auch durch diese Stockausschläge.
Wurzel Sie ist eine Flachwurzlerin und hat ein Netz von dicht verzweigten Wurzeln.
Sie verjüngt sich auch durch Wurzelbrut.
Bestimmung
Blätter Die Blattstellung ist wechselständig.
Das Blatt ist zugespitzt eiförmig, 5 - 10 cm lang und 3 – 7 cm breit. Der Blattrand ist doppelt gesägt.
Der Blattstiel ist 1,5 – 3 cm lang.
Die Blattoberseite ist stumpfgrün, die Blattunterseite weiß- bis blaugrün und in der Jugend graufilzig (A. incana = aschgrau) behaart . Im Alter findet sich die Behaarung nur noch auf den Blattnerven.
Blüten Die männlichen Blüten stehen in endständigen Kätzchen, sind gelblich-braun und 7 – 10 cm lang. Die weiblichen Blüten findet man in Gruppen zu 2 – 8 Stück, sie sind rötlich und dicht behaart, bei einer Größe von ungefähr 3 – 5 mm.
Die Grauerle blüht lange vor der Laubentfaltung.
Sie ist einhäusig und getrenntgeschlechtlich.
Die Bestäubung erfolgt durch den Wind, die Blüten überwintern nackt.
Früchte Die Erle hat graubraune, eiförmige Zapfen, mit innen schmal geflügelten Nußfrüchten, die 1 – 1,6 cm lang werden.
Diese werden durch den Wind verbreitet.
Der Zapfen verholzt und reift ab September.
Knospen Die stumpf-eiförmigen Endknospen werden 5 mm lang, die Seitenknospen 2 mm. Die Knospenschuppen sind rotviolett und zuerst feinzottig behaart, später kahl werdend.
Rinde Die Rinde ist in jungen Jahren graugrün und glatt, die Zweige sind schwach behaart.
Im Alter ist die Rinde grau (A. incana = aschgrau), nach oben zu ist sie immer etwas heller und reißt kaum auf.
Alter Die Baumart kann um die 50 Jahre alt werden.
Blütezeit Die Blütezeit ist von März – April.
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Grau-Erle